Geschichte
Der Gelterswoog ist kein natürliches Gewässer, sondern wurde künstlich als Stausee Anfang des 18. Jahrhunderts angelegt. Der ursprüngliche Zweck war die Fischzucht – heute ist er ein Naturdenkmal, das für vielfältige Freizeitaktivitäten genutzt wird. Badegäste, Modellbootfahrer, Paddler, Taucher, Segler, Spaziergänger und Hotelgäste finden hier ihren Erholungsort.
Wassersport auf dem Gelterswoog
Obwohl der Gelterswoog mit einer Fläche von bis zu 13 ha (bei Volleinstau) der größte Stausee im Pfälzerwald ist, sind Rücksichtnahme und Kameradschaft zwischen den Vereinen und Anliegern sehr wichtig [1]. Für das Fahren auf dem Gelterswoog gelten die üblichen Vorfahrtsregeln: Schwimmer haben Vorfahrt vor allen Booten und SUPs; Segler haben wegen der starken Abhängigkeit vom Wind Vorfahrt vor motor- und muskelbetriebenen Booten und SUPs. Eine Ausnahme stellt natürlich dar, wenn ein Boot manövrierunfähig ist. Eine weitere Regel, die auf dem Gelterswoog nicht zum Einsatz kommt, ist die uneingeschränkte Vorfahrt der Berufsschifffahrt. Eine kurze Zusammenfassung zum Thema “Vorfahrt” wird den Mitgliedern in Kürze hier zur Verfügung stehen.
Lage
Die maximale Tiefe des Gelterswoogs beträgt bei Volleinstau etwa 3,20 m. [1]
Gespeist wird der Gelterswoog durch den Hoheneckermühlbach, den Langenscheidbach und den Kolbenbach aus den drei parallel liegenden Tälern. [1]
Auch der Gelterswoog selbst liegt in einer Senke, umgeben von Wald. Das hat natürlich Einfluss auf den Wind: Häufig gibt es mehrere Richtungen, aus denen der Wind gleichzeitig kommt. Bei stärkerem Wind ist daher große Aufmerksamkeit und Flexibilität erfordert. Eines gilt aber ganz sicher: Wer hier auf dem Gelterswoog segeln lernt, ist topfit in allen möglichen Umständen!
Herausforderung Klimawandel
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder extreme Niedrigwasserstände. Die Ursachen sind vielfältig: unter anderem hohe Verdunstungsraten an heißen Sommertagen, lange trockene Perioden ohne Regen und auch die Tatsache, dass aus finanziellen, ethischen, klimatechnischen und wasserwirtschaftlichen Gründen seit 2006 kein Zuführen von Trinkwasser zur regelmäßigen Auffüllung des Stausees mehr durchgeführt wird.
Die geringe Wassertiefe wurde für alle Segelboote zum Problem, zeitweise wurde die Nutzung mit Booten auch ganz verboten.
Vermutlich wird der Gelterswoog in den kommenden Jahren immer wieder und immer öfter mit wenig Wasser zu kämpfen haben. Für uns Segler bedeutet das: Wir müssen flexibel sein und können vielleicht nicht mehr ganzjährig mit allen Bootstypen den See befahren.
Im Sommer 2023 mussten nicht nur unsere Optisegler über einen Schwimmsteg in ihre Boote klettern! Doch auf dem Weg dorthin muss das Boot ja auch noch geführt werden — eine echte akrobatische Meisterleistung!
Einige Bootsklassen konnten in den vergangenen Jahren ab den Sommermonaten gar nicht mehr geslippt werden. Und auch bei den kleineren, leichteren Booten musste man einige Meter weiter als üblich gehen….
Im Frühjahr 2024 hatte der Gelterswoog endlich wieder seinen Höchstwasserstand erreicht! Mit so viel Vorrat erhoffen wir uns ein gutes neues Segeljahr.
Der immer noch sehr hohe Wasserstand im Sommer 2024 lädt uns Segler zu einem unverhofft bequemen Einstieg ins Boot:
Wasserqualität
Zwischen Mai und August wird mindestens einmal monatlich eine Beprobung des Wassers vorgenommen. Auf der Internetseite des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz unter dem Stichwort „Gelterswoog“ können die Ergebnisse eingesehen werden. [2]
Natur und Umwelt
In den Schilfgürteln an unserem Steg findet sich eine vielfältige Vogelwelt – Teichrohrsänger, Bachstelzen u.v.m.. Auch bei den Libellen gibt es viele verschiedene Arten zu beobachten. Die Täler- und Verlandungszone beherbergt sogar einige für die Region einzigartige Arten.
An unserem Steg finden sich viele wassertypische Pflanzen wie Schilf, Seerosen und Sumpflilien.
Literatur:
[1]Wikipedia „Gelterswoog“ (2024), abgerufen am 22.05.24
[2] Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz, „Gelterswoog“, abgerufen am 22.05.24